25.02.2018 - Großübung von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Polizei bei vermeintlichem Attentat in Buchholzer Innenstadt – 350 Helfer im Einsatz
Buchholz. Eine komplexe Übungslage für unzählige Polizisten und Helfer des Rettungsdienstes sowie Mitgliedern mehrerer Freiwilliger Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Buchholz sowie von den Fachzügen „ELW 2“ und „Verpflegung“ der Kreisfeuerwehr des Landkreises Harburg hat sich jetzt allen 350 Beteiligten am Einkaufscenter „Buchholz Galerie“ in Buchholz i.d.N. ( LK Harburg ) dargestellt. Nach den Übungsvorgaben der Polizeiinspektion Landkreis Harburg sollte es dort zu einem Einsatz mit „lebensbedrohlicher Gefährdungslage“ für alle beteiligten Einsatzkräfte gekommen sein.
Bei einem simulierten Volksfest war ein mit zwei Personen besetzter PKW in eine Menschenmenge gefahren und hatte dort zwei Menschen überfahren, eine Person klemmte unter dem Fahrzeug fest. Die beiden ( von Polizeibeamten gespielten ) „Täter“ flüchteten danach in das nahegelegene Einkaufscenter und eröffneten dort das Feuer aus Schnellschusswaffen auf ( von Freiwilligen Feuerwehrleuten gespielten ) Passanten. Erste Notrufe besagten lediglich, dass es in der Fußgängerzone vor dem Einkaufszentrum zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person gekommen sein sollte. Daraufhin wurden Kräfte und Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Buchholz sowie ein Rettungswagen und ein Notarzt zur „Unfallstelle“ entsandt. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte vor Ort wurden sie allerdings von den vermeintlichen Terroristen sofort beschossen, ein Feuerwehrmann wurde dabei von den ( aus ausnahmslos Platzpatronen bestehenden ) Kugeln getroffen und blieb ebenso wie ein Polizist am Unfallfahrzeug liegen. Der Einsatzleiter ordnete für alle Kräfte den sofortigen Rückzug an und veranlasste eine umfangreiche Nachalarmierung von Kräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes mit dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten – höchste Stufe“. Neben Schnelleinsatzgruppen von DRK und JUH mit 100 Helfern wurden Feuerwehrkräfte der Feuerwehren aus Dibbersen, Sprötze und Trelde nachalarmiert, ebenso wie die Fachzüge „ELW 2“ und „Verpflegung“ der Kreisfeuerwehr. Alle Kräfte nahmen zunächst weit aus der Reichweite des von dem Verbrechens betroffenen Einsatzort Aufstellung und warteten das Eingreifen der Polizei ab. Diese stürmte mit dutzenden Einsatzkräften das Einkaufszentrum, evakuierte von dort viele „Betroffene“ und brachte „Verletzte“ ins Freie. Alle Verletzten wurden mit polizeilicher Begleitung in zwei sichere Zonen weit vom Einkaufszentrum entfernt in Sicherheit gebracht und dort umfangreich von den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes versorgt. Zudem wurden beide Verbrecher nach kurzer Jagd durch das Zentrum gestellt und unschädlich gemacht. Danach lief die große Rettungsaktion an. An den Behandlungsplätzen wurden immer mehr Verletzte gebracht, nach den unterschiedlichen Kategorien „rot“ ( lebensbedrohlich verletzt ), „gelb (mittelschwer- bis schwer verletzt) und „grün“ ( leichter verletzt bzw. gehfähig) katalogisiert und behandelt. Mit unzähligen Rettungswagen wurden die Verletzten weitertransportiert. Die Feuerwehren befreiten weiterhin die „eingeklemmte Person“ unter dem PKW, barg die vor dem Zentrum liegenden Personen und führte umfangreiche Erstversorgungsmaßnahmen und andere Hilfeleistungen für den Rettungsdienst durch. Der Fachzug „ELW 2“ stellte währenddessen die Kommunikation zwischen der Feuerwehr, den Kräften des Rettungsdienstes und der Polizei sicher und übernahm den laufenden Funkverkehr. Unter den aufmerksamen Blicken vieler Beobachter, darunter Landrat Rainer Rempe, Buchholz Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse, dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Torsten Lorenzen, Buchholz Stadtbrandmeister André Emme, dem Leiter des DRK Rettungsdienstes des Landkreises Harburg Ulrich Beecken und seinem Stellvertreter Jan Gagelmann, dem Leiter der Polizeiinspektion Harburg Uwe Lehne sowie vielen anderen Leitern umliegender Polizeiinspektionen aber auch einem guten Dutzend Medienvertreter dauerte die Übung gut zweieinhalb Stunden an, ehe auch die letzte Übungsvorgabe erfüllt war. Alle Teilnehmer wurden mit heißen Getränken und einem warmen Imbiss des Fachzuges Verpflegung und der Johanniter Unfall Hilfe für ihre Arbeit entschädigt. Ein gemeinsames Fazit wurde derzeit noch nicht gezogen, in diversen Auswertungen wird die Übung im Nachhinein von allen beteiligten Organisationen und der Polizei aufgearbeitet und ausgewertet.
Text: kpw
Bilder: kpw, kwb