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04.08.2010 Doppeljubiläum - 75 Jahre FF Kakenstorf und FF Bötersheim

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Kakenstorf/Bötersheim Ein Doppeljubiläum feiern in diesem Jahr die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus Bötersheim und Kakenstorf. Beide Wehren existieren seit 75 Jahren, dieses soll mit einem zünftigen Kommersabend und einem spaßigen Wettbewerb gefeiert werden. Beide Wehren blicken auf eine bewegte 75-jährige Geschichte mit vielen Höhepunkten aber auch vielen teils schwersten Großeinsätzen zurück :
Die Ursprünge der heutigen Freiwilligen Feuerwehr Kakenstorf reichen ins Jahr 1901 zurück. Damals gründeten Bürger aus den Dörfern Drestedt, Kakenstorf, Sprötze und Trelde einen Spritzenverband für alle vier Orte. Nach einigen Jahren Ruhe wurde dieser Verband dann im Jahr 1929 erstmals ernsthaft gefordert, als der Hof von Peter Marquardt durch ein Großfeuer vollständig zerstört wurde. Am 9. Juli 1935 schließlich erfolgte die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr, die den Namen Feuerlöschverband Drestedt, Kakenstorf, Trelde trug. Erster Hauptmann dieses neuen Feuerlöschverbandes war der Lehrer Fritz Reisener. Im selben Jahr, am 1. November traten dann zehn Bürger aus Bötersheim diesem Feuerlöschverband bei und unterstützten die Arbeit. Zweieinhalb Jahre später erhielt der Feuerlöschverband eine Kleinmotorspritze aus Görlitz, mit der Brände wirkungsvoller bekämpft werden konnten als mit der bis dato eingesetzten Handdruckspritze. 1940 schließlich wurden die bis dahin selbständigen Freiwilligen Feuerwehren gemäß des zu der Zeit geltenden Reichsgesetzes der Schutzpolizei unterstellt. 
Ein großer Moment für die heutige Freiwillige Feuerwehr Kakenstorf war dann am 1. Februar 1945, zu diesem Tag lösten sich die Kakenstorfer Mitglieder des damaligen Feuerlöschverbandes aus diesem Verband und gründeten die Freiwillige Feuerwehr Kakenstorf, auch in Bötersheim wird zu dieser Zeit die Freiwillige Feuerwehr Bötersheim ins Leben gerufen.
Erster Gemeindebrandmeister der Feuerwehr Kakenstorf wurde Christoph Stöver, die junge Freiwillige Feuerwehr wird dem Unterkreis Buchholz unterstellt. Eineinhalb Jahre nach der Eigenständigkeit erhielt die Feuerwehr Kakenstorf vom Landkreis Harburg eine Einheitsmotorspritze TS 8 sowie feuerwehrtechnische Ausrüstung für die Sicherstellung des Brandschutzes. Im Jahre 1946 organisiert das Feuerwehrmitglied Fritz Tödter zudem einen gebrauchten, aber defekten Tragkraftspritzenanhänger von der britischen Besatzungsmacht. Dieser Anhänger wird von den Feuerwehrleuten so umgebaut und instand gesetzt, dass er für die TS 8 optimal eingesetzt werden kann. Ebenfalls im Jahre 1946 erfolgt ein Wechsel in der Führung der Wehr, Rudolf Behrens wird neuer Gemeindebrandmeister. 1947 war ein Jahr der Freude, denn die Feuerwehrleute aus Kakenstorf nehmen auch an den erstmals nach dem zweiten Weltkrieg ausgetragenen Vergleichswettkämpfen teil. Im selben Jahr brennt das Sägewerk Johannes Heins bis auf die Grundmauern nieder. 1948 ist die Freiwillige Feuerwehr dann auch in ein neues Gerätehaus gezogen, in der Straße Unter den Eichen wird auf dem Gelände des ehemaligen Dorfbackhauses das erste Feuerwehrhaus errichtet. 1957 erhält die Wehr dann eine neue Tragkraftspritze TS 8, die schon damals teils aus Spendengeldern finanziert wurde. In den folgenden Jahren müssen viele Großbrände in und um Kakenstorf gelöscht werden, unter anderem am 16. Mai 1960, wo die reetgedeckte Fachwerkscheune des Vereinswirtes Fritz Ahrens niederbrennt. Am 14. Januar 1967 erfolgte ein Wechsel in der Wehrführung, Wilhelm Behrens wird neuer Gemeindebrandmeister, der bisherige Gemeindebrandmeister Rudolf Behrens wechselt in die Altersabteilung und wird Ehrengemeindebrandmeister. Groß ist die Freude schließlich am 21. Dezember 1968, die Wehr erhält ihr erstes motorisiertes Einsatzfahrzeug. Ein Löschfahrzeug aus dem Baujahr 1941 wird von der Berufsfeuerwehr Hamburg übernommen und in Kakenstorf in Dienst gestellt. 1970 schließlich wird der Wehr eine neue Tragkraftspritze übergeben, und erstmalig finden die Unterkreiswettbewerbe in Kakenstorf statt. Das Jahr 1972 brachte dann auch in Kakenstorf viele Einschneidungen, aber auch bis heute wirkende außerordentlich positive Neuerungen. Zum Einen trat die niedersächsische Gebiets- und Verwaltungsreform in Kraft, die bis dahin eingeständige Gemeinde Kakenstorf wird der Samtgemeinde Tostedt unterstellt. Erster Samtgemeindebrandmeister wird Fritz Tödter aus Kakenstorf. Am 1. April 1972 wird zudem die Jugendfeuerwehr Kakenstorf gegründet, die unter der Leitung von Gerhard Ahrens steht. Erste Früchte der Jugendarbeit werden 1975 geerntet, die ersten Jugendfeuerwehrleute werden in die aktive Feuerwehr übernommen. Am 18. Januar 1973 übernimmt Arthur Ahrens als Ortsbrandmeister die Führung der Wehr. Auch 1973 ist ein historisches Jahr für die Wehr. Zum Einen wird ein neues Hilfslöschfahrzeug HiLF übernommen. Mit diesem Fahrzeug haben die Feuerwehrleute auch erstmals einen Rettungssatz mit einer Rettungsschere und einen Spreizer zur Verfügung. Zum Zweiten wird die Wehr in den Versorgungszug der Kreisfeuerwehr unter der Leitung der Feuerwehr Buchholz eingegliedert. Diesem Zug gehört die Wehr bis heute an und rückt dabei zu Großschadensereignissen in den gesamten Landkreis aus, um Einsatzkräfte mit Getränken und Speisen zu versorgen. Am 10., Mai 1975 schließlich wird ein neues Feuerwehrhaus bezogen, hier finden Fahrzeug und Gerätschaften ausreichend Platz. Eine hohe Ehre wird 1985 schließlich Wilhelm Behrens zuteil, er wird zum Ehrenortsbrandmeister ernannt. 1986 hat die Jugendfeuerwehr einen großartigen Sieg zu verbuchen, unter der Leitung von Jugendwart Arno Grewe wird sie Kreismeister. Im selben Jahr brennt in der Langen Straße ein Reetdachhaus nieder und die Dienstkleidung wird von bis dahin getragenen Kombis auf blaue Latzhosen und orangefarbene Einsatzjacken umgestellt. 1987 stellt die Wehr dann ein gebraucht erworbenes Mannschaftstransportfahrzeug in Dienst. Im Jahr 1991 übernimmt schließlich Rolf Hollander das Amt als Ortsbrandmeister, und im selben Jahr absolvieren erste Kakenstorfer Feuerwehrleute ihre Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger. Ebenfalls 1991 nehmen die Kakenstorfer Feuerwehrleute Kontakt mit der FF Karow in Mecklenburg-Vorpommern auf, dieses ermöglichte die Grenzöffnung 1989. Ein trauriges Kapitel in der Historie wird ebenfalls 1991 geschrieben, am 14. Juli 1991 sterben vier Menschen bei einem schweren Unfall auf der B 75, drei weitere werden schwer verletzt. 1995 schließlich erfolgt erneut eine zukunftsweisende Weichenstellung in der Wehr, erstmals werden Mädchen in der Jugendfeuerwehr und Frauen in der aktiven Feuerwehr aufgenommen. Ebenfalls 1995 wird ein neuer Mannschaftstransportwagen in Dienst gestellt. 1997 schließlich übernimmt Gerd Feindt als Ortsbrandmeister die Geschicke der Wehr, er hat bis heute die Leitung inne. Ein weiterer Meilenstein in der Wehrgeschichte ist das Jahr 1998, die Wehr übernimmt ein nagelneues, modernes Löschgruppenfahrzeug mit einem eingebauten 600 Liter fassenden Löschwassertank, dieses Fahrzeug bewährt sich bei vielen Einsätzen in der weiteren Zukunft bestens. Im Jahre 2001 schließlich wird Arthur Ahrens zum Ehrenortsbrandmeister ernannt, und ebenfalls 2001 schließlich erkennen die Verantwortlichen, dass für die ständig wachsenden Aufgaben und die moderner werdenden Gerätschaften das bis dahin bestehende Feuerwehrhaus zu klein ist, und stellen einen ersten Antrag für den Neubau eines Feuerwehrhauses. Es dauert dann neun Jahre, bis endlich ( nach einer zweiten Antragsstellung für den Neubau 2005 und einem Gutachten der Feuerwehr-Unfallkasse aus 2006 mit dem Hinweis der nicht mehr gegebenen Sicherheit im alten Feuerwehrhaus ) ein neues modernes Feuerwehrhaus im Gewerbegebiet Eichenhöhe bezogen wird, dass nahezu ausschließlich in Eigenleistung errichtet wurde. Unterstützung auch in finanzieller Hinsicht gibt es dabei auch durch den 2007 gegründeten Förderverein, mit dem viele Mittel für den bau bereitgestellt werden.
Heute sind im neuen Feuerwehrhaus neben zwei Fahrzeugen eine engagierte Truppe aus 41 aktiven Mitgliedern, 18 Jugendfeuerwehrleuten sowie 15 Mitgliedern der Altersabteilung untergebracht.

Einen ähnlichen Verlauf hat auch die Freiwillige Feuerwehr Bötersheim genommen. Nach dem Herauslösen aus dem bis dato bestehenden Feuerlöschverband und der Eigenständigkeit im Jahre 1949 übernahm Heinrich Mett als erster Gemeindebrandmeister das Ruder der Wehr. Bis 1958 mussten die Bötersheimer Feuerwehrleute mit einer Handdruckspritze Brände in und um Bötersheim bekämpfen, ehe 1959 eine Zapfwellenpumpe in Dienst gestellt wurde. 1959 übernahm zudem Wilhelm Peters sen. die Geschicke als Gemeindebrandmeister der Wehr. Die folgenden Jahre waren für die Wehr außerordentlich ereignisreich. 1960 wurde nicht nur eine gebrauchte Tragkraftspritze (TS) aus dem Baujahr 1935 in Dienst genommen, auch wurde im selben Jahr ein Tragkraftspritzenanhänger in Dienst stellt und dafür sogar ein Gerätehaus gebaut. Der Tragkraftspritzenanhänger war bis 1973 in Dienst, dann endlich erhielt die Wehr ihr erstes motorisiertes Einsatzfahrzeug, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung TSF-T. Schon weit vorher, im Jahre 1962 war die Moderne in Bötersheim eingekehrt, der Wehr wurde eine nagelneue Tragkraftspritze übergeben, die auf dem TSA verlastet wurde und in den darauffolgenden Jahren bei teilweise schweren Einsätzen wertvolle Dienste verrichtete. Unter anderem wurde diese neue TS erfolgreich bei Großfeuern auf dem Seggernhof im Jahre 1967 sowie ein Jahr später beim Brand einer Futtermittelfabrik in Drestedt eingesetzt. 1973 schließlich, mit der Indienststellung des TSF-T wurde auch das Feuerwehr-Gerätehaus verlagert, in einer vom Gut Bötersheim zur Verfügung gestellten Garage wurde das neue Gerätehaus untergebracht. Schon kurz nach Inkrafttreten der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1972 wurde der bis dahin amtierende Gemeindebrandmeister Wilhelm Peters sen. 1974 zum Ortsbrandmeister umbenannt, die Aufgaben blieben aber dieselben. Wegweisend in der Historie der Wehr waren auch die 80er Jahre. Schon 1980 begann ein neues Zeitalter, Wilhelm Peters jun. löste seinen Vater Wilhelm Peters sen. als Ortsbrandmeister ab, dieses Amt sollte er sage und schreibe 24 Jahre inne haben. Ebenfalls 1980 erhielt die Wehr von der ESSO-Raffinerie einen Wasserwerfer geschenkt, dieser ist bis heute im Einsatzdienst und hat schon manche wertvolle Hilfe geleistet. 1984 schließlich erfolgten große Baumaßnahmen in dem kleinen Ort. Mehrere Garagen wurden um- und angebaut und zu dem bis heute als Unterkunft dienenden Feuerwehr-Gerätehaus umgewandelt. Die Einweihung des Gebäudes erfolgte im Jahre 1985. Im selben Jahr stellte die Wehr auch ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst. Dieses versah bis 2003 seinen Dienst, ehe mit der Indienststellung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges mit integriertem Wassertank erstmals ein wasserführendes Einsatzfahrzeug in Bötersheim stationiert wurde. Schon 1997 wurde die Schlagkraft der Retter mit der Inbetriebnahme einer neuen Tragkraftspritze weiter erhöht. 2004 schließlich erfolgte erneut ein Wechsel in der Wehrspitze, Jürgen Kaiser löste den langjährigen Ortsbrandmeister Wilhelm Peters jun. ab. Neben ihren Aktivitäten auf Ortsebene sind die Feuerwehrleute aus Bötersheim auch auf Kreisebene in Einsatzaktivitäten eingebunden. Seit 1995 ist die Wehr mit Personal in einem der drei Deichverteidigungsbereitschaften vertreten, und seit 2005 sind Fahrzeug und Personal auch im Fachzug Tierseuchen der Kreisfeuerwehr ein wesentlicher Bestandteil. Trotz der vielfältigen Aufgaben haben die Verantwortlichen der Wehr auch das gesellige, kulturelle Leben in der Feuerwehr nicht aus den Augen verloren, und Jahr für Jahr werden so auch in Bötersheim viele Veranstaltungen durchgeführt, die das örtliche Leben prägen und die Dorfgemeinschaft fördern. Die Feuerwehr Bötersheim besteht heute aus 21 aktiven Mitgliedern und neun Alterskameraden. Drei Jugendliche sind zudem in der Kakenstorfer Jugendwehr aktiv. 

Pressestelle KFV LK Harburg
Matthias Köhlbrandt, KPW